04/04/2015 04:30 Der HErr ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!
Mit dem biblischen Gruß „Christos anesti!“ (Christus ist auferstanden!) grüßten sich die Christen bereits in der Urgemeinde, um die Freude und auch die Zuversicht zu teilen – der Tod ist entmachtet, der Sieger lebt, und mit ihm alle, deren Leben Jesus Christus ist.
Eigentlich ist der österliche Gruß einerseits eine geheime, sakrale Botschaft. Denn der Auferstandene erschien lediglich im Kreis seiner Jünger, und nicht öffentlich vor allen Augen. An seinem Grab erschienen die Engel in Lichtgestalt und überbrachten die frohe Botschaft aber auch eine Anweisung: „Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch die Stelle an, wo er lag. Dann geht schnell zu seinen Jüngern und sagt ihnen: Er ist von den Toten auferstanden. Er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Ich habe es euch gesagt.“ (Mt. 27, 5b-7)
Wir wollen mit unserem Ostergruß nicht nur einen Bibelspruch aussprechen oder lediglich einen Brauch fortsetzen. Vielmehr wollen wir uns im Heiligen Geist dem Himmlischen anschließen, und die Engelskunde mit „wahrhaftig“ verdeutlichen. Indem wir mit Glauben und Überzeugung die Worte der Heiligen Schrift aussprechen, wird der Spender allen Lebens auch in unserem Mund gegenwärtig.
Vor allem gibt diese Art, die Worte Gottes auszusprechen, jedem unserer Gottesdienste die Wahrhaftigkeit. Wenn wir nun die ungesäuerten Brote der Eucharistie auf die Weise Christi segnen und den Einsetzungsbericht „Dies ist Mein Leib... dies ist mein Blut“ aussprechen, geschieht das, was Jesus wollte und uns auftrug.
Im eucharistischen Ostermahl wird er zeichenhaft gegenwärtig und sein Gedächtnis wahrhaftig. So sind die ungesäuerten Brote des Pessach unter uns kein alttestamentlicher Brauch. Die Heimsuchung des Engels in der Osternacht bringt und verkündigt das Leben, welches im Sakrament des Neuen Bundes einer Speise gleich den Gläubigen gereicht wird.
Das Passahlam unseres Heils ist der verherrlichte HErr Christus. Als Opferpriester und Opfergabe zugleich will er leibhaftig mit uns sein – zwar erfahren wir die Eucharistie geistlich, als eine geistliche Stärkung in der Speise seines Leibes und im Trank seines Blutes, doch durch die leibhaftige Teilnahme, wenn wir die Opfergabe in die eigenen Hände empfangen und als Ostermahl genießen, empfangen wir den Opferpriester, Jesus Christus, den Auferstandenen, in unser ganzes Wesen nach Leib, Seele und Geist. Dadurch wird sein neues Leben der Auferstehung zu unserem Leben, damit wir nicht nur seelisch und geistlich, sondern auch leiblich in unserem Leib wie sein verherrlichter Leib seien, und mit ihm das Werk Gottes ausrichten. Was unser Haupt denkt, empfinden wir, was er spricht, sagen wir, und was er wirkt, führen wir aus.
Erst in der Feier des Kelches des Neuen Bundes in seinem Blut, in der Bundesfeier der Eucharistie, bekommt unser Ostergruß seine vollendete Gestalt. Jesus lebt, und mit ihm auch wir, nicht nur als Gläubige, sondern vielmehr als Auferstandene, deren Sinn der Wille Christi ist, des HErrn der Gnade und des Lebens. In dieser Gesinnung freuen wir uns am HErrentag und bekräftigen es mit Freuden:
Der HErr ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!
Die Redaktion
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