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23/12/2014 20:22

Tretet in den Riss!

Ja es ist ein Riss der durch die Kirche geht – es sind sogar mehrere! Und das einst so herrliche Gebäude des HErrn steht – wenn man sich nicht von mathematischer Größe und Wachstum ihrer Mitgliederzahl blenden lassen will – vor dem geistigen Zusammenbruch. Umso wichtiger ist es daher, die Werkzeuge und Mittel, welche uns vom HErrn für das „Kitten“ dieses Risses zur Verfügung gestellt wurden, recht zu gebrauchen.

Grundlage all unseres Handelns ist hierbei der in uns eingepflanzte Glaube an den einen, fleischgeworden, dreieinigen Gott. welcher seinen Ausdruck in einer rechten Feier der göttlichen Sakramente und in einer vernünftigen Gottesdienstordnung findet. So von den göttlichen Sakramenten als lebendige Steine auferbaut, bedarf es aber eines guten Mörtels, der alles fest zusammenhält und jede Erschütterung aushält – das ist die zweifache Liebe: zu Gott und unseren Nächsten.

Aber auch unsere Gebetsordnung bringt unseren Glauben zum Ausdruck, dass unser Gebet erhörbar ist und den Zweck hat, nicht nur uns mit Gott, sondern auch die Gläubigen untereinander zu verbinden und vor Gott als ein Volk darzustellen. Manchmal sind diese Gebete und Hinweise offensichtlich – manchmal aber auf den ersten Blick nicht gleich zu erkennen, wie wir an folgendem Beispiel sehen werden.

Obwohl wir am 1. Advent, wie in der Westkirche üblich, ein neues Kirchenjahr begonnen haben, beten wir immer noch bis Heiligabend das Versammlungsgebet von der Zeit nach Pfingsten. Sollte mit dem neuen Kirchenjahr nicht auch ein kompletter Neuanfang gemacht werden und somit auch ein neues Hauptversammlungsgebet gesprochen werden, und nicht das „alte“ noch so lang „mitgezogen“ werden? Interessant ist, dass diese Gebetsordnung bereits von Cardale so angeordnet wurde, dass sie eine Stellung zwischen West- und Ostkirche einnimmt. Denn in der Ostkirche stellt die Vorbereitung auf Weihnachten nicht den Anfang eines neuen Kirchenjahres dar. So werden dort die Sonntage nach Pfingsten das ganze Jahr über durchgezählt, bis zu den Sonntagen, die zur Vorbereitung auf die Vorfasten- und Fastenzeit führen, so dass man, je nach Jahr, bis zu 37 Sonntage nach Pfingsten zählen kann.

So wird mit dieser Gebetsordnung das östliche Verständnis und die Bedeutung von Ostern und Pfingsten für das ganze Kirchenjahr gewürdigt, ohne den westlichen Brauch zu verletzen.

Unsere Liturgie ist voll mit solchen scheinbar kleinen Gesten und Handreichungen in die verschiedenen Richtungen, weil sie Ausdruck unseres Selbstverständnisses sind, dass nicht wir alleine die Kirche sind, sondern nur in der Gemeinschaft aller Getauften die eine, heilige katholische und apostolische Kirche sein können.

thomas