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19/04/2014 21:18

Christus ist auferstanden!

Als wir in der Karwoche am leeren Sakramentenschrein standen, gehüllt in das Geheimnis des Todes, das selbst im Grab Christi offensichtlich keinen Halt machte, glühte es doch in unserem Herzen. Das Gedächtnis der Todesstunde war erfahrbar, nah, denn der vertraute Anblick im kirchlichen Heiligtum vermittelte es so greifbar und zutiefst ergreifend. Die heilige Lade war leer, ohne Leben, wie der leblose Leichnam Jesu einst im Grab. Die Gewissheit half uns kaum, dass unseren HErrn die Himmel zur Zeit lediglich verbergen, so wie das allerheiligste Sakrament in der Stille der Sakristei vor aller Augen geborgen war. Die Liebesglut heute ließ es nicht zu, dass unser Glaube zusammenbrach – der Messias lebt und wirkt, und die Karwoche ist kein Schauspiel der Geschichte, sondern die Wirklichkeit von heute.

Sein geheimnisvoller Leib, das Heiligtum des Heiligen Geistes, die Kirche schmeckt und kostet, wie bitter die Krankheit ist, Leid, Schmerz, Pein und Tod. Unser Geist erlebt jedoch im Heiligen Geist und in seinen Gnadengaben das, was der Gekreuzigte in der Todesstunde dem Schächer versprach – das Paradies im Licht der Gottheit. Und unsere Seele, gestärkt durch die himmlische Erfahrung des Geistes, kann es nachempfinden, dass Jesus in seinem Reich der Himmel unser gedenkt, damit wir jederzeit vom vollendeten Seelsorger betreut sind. Und doch sehnen wir uns danach, dass auch die letzte Verheißung in Erfüllung geht, wenn sein mystischer Leib erneut auferstehen wird. Damals zeigte sich der Auferstandene nur im Kreise der Seinen, aber bei der erneuten Belebung soll es öffentlich werden, offensichtlich für alle.

Deshalb kündigen wir mit unserem Ostergruß etwas an, nämlich die Freude für alle Welt. Was im Verborgenen zu Jerusalem geschah, soll sich vor aller Welt in der Auferstehung der Toten offenbaren, ein Trost auch für die Toten, welche die Toten begraben. Ein solches Fest im Voraus zu feiern bedeutet, statt einen Leichenschmaus, das Ostermahl des Lebens, die Dankesmahlzeit – die Eucharistie des unsterblichen Seins zu feiern.

Zum Mahl des Lammes schreiten wir und wünschen nicht nur uns Glaubenden gegenseitig, sondern jedem, der es hören will, vom Herzen und aus der Erfahrung des Auferstandenen – Frohe Ostern!

redaktion