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08/04/2014 10:36

Rückkehr zum Bundesgebet

Ab dem 9. April dieses Jahres werden wir allen außereucharistischen Diensten ein besonderes Bittgebet voranstellen. In der Novene pflegen wir jene Gestalt des Bittgebets, welche Jesus alltäglich mit seinen Jüngern, aber auch mit allen seinen Zuhörern sprach. Das Bittgebet besteht aus reinem Bibeltext, dessen Wortwahl die Liturgie des Alltags zur Brücke machte – zu einer Verbindung zwischen Werk- und Festtagen. Als ein Glaubensbekenntnis verstanden, verbanden die Bitten als Glaubensaussagen die Betenden mit Gott; man sprach diese Bitten als eine Anleitung zum zentralen Gebet der Bittzeit – zur Aussprache des Wortes „Awinu“, zum „Vater unser“.

Die heiligen Worte der Bibel mit auslegenden Bitten zu verbinden oder mit Liedern zu deuten, wie die hebräische Andacht es seit dem ersten Tempelbau kennt, war die älteste Form der christlichen Gebetsliturgie. Bis heute ist sie nur in den orientalischen und byzantinischen Altargemeinschaften erhalten geblieben. Dort wird sie sowohl als Liturgie der Familie gepflegt und ebenso verstanden, wie man sie auch in den kirchlichen Versammlungen empfindet – als Gemeinschaftsliturgie. Sie wird statt dem eucharistischen Opfer bei verschiedenen Anlässen vorgetragen – anstatt einer Requiemsmesse findet das Gedächtnisgebet, statt Mitternachtsmessen die Metten statt... In gewissem Sinn soll das biblische Bekenntnis zur Grundlage der Glaubensausübung werden, damit unser ganzes Leben zu einer Liturgie wird. Als Hauptanliegen der Liturgie gilt die Erwartung der Nähe Gottes, der Bezug zu der Herrlichkeit unseres Vaters: „Das ist es, was der HErr euch zu tun geboten hat, damit euch die Herrlichkeit des HErrn erscheint“. (Lv. 9, 6)

Das Novenengebet wird nach Ostern in den täglichen Kelchfeiern fortgesetzt. Die zentralen Anliegen des Bundes, wie sie im Blut Christi bei seinem Leid und der österlichen Verherrlichung besiegelt wurden, werden in diesen Bitten ausgesprochen. Sie fassen sowohl die Heilsgeheimnisse als auch die kirchliche Gemeinschaft zusammen und bilden sodann das Selbstverständnis, auf welchem wir Gott als Vater bekennen und lieben. Nicht nur, dass unser HErr die Gottesbitten aussprach, vielmehr lebte er sie aus, um durch den Tod hindurch das neue Leben zu offenbaren, die Auferstehung seines erlösten Volkes und aller Heiligen, welche in ihm der neuen Gestalt des Alls harren, der Neuschöpfung des echten Auferstehungslebens und der Ewigkeit.

Übrigens, die Osternovene wird am Mittwoch in der Karwoche eucharistisch abgeschlossen.

felix