29/10/2011 11:20 Sakramentale Dienste der Buße und der Ehe
Angesichts vieler Mißverständnisse der christlichen Absolution oder der Sündenvergebung, wodurch manche Nichtgläubige sich berechtigt sehen, die Christen öffentlich als „gewissenslos“ zu bezeichnen, und aufgrund der üblichen theologischen Betrachtung der ost- und der westkirchlichen Praxis – die nachreformatorische Theologie eingeschlossen – auch entsprechend der Gewohnheit und Lehrbetrachtung der Katholisch-apostolischen Gemeinden, haben wir uns entschlossen, die sakramentale Beichte in ihrer Form zu erneuern.
Im Brennpunkt der angesprochenen Erneuerung steht die klare und sichtbare Trennung der Absolution von der Bußübung. Im liturgischen Dienst der Kirche waren wir immer angewiesen, Sünd- und Schludopfer (Ersatzopfer) nach biblischem Recht auseinander zu halten. Denn der Losspruch von Sünde beinhaltet in sich keine Aufhebung der wiedergutzumachenden Schuld. Die Büßer sind in ihrem nach der Lehre des Evangeliums verborgenen (für andere nicht sichtbaren) Stand aufgefordert, dort, wo die Wiedergutmachung eines Vergehens möglich ist, großzügig Ersatz zu leisten; wo dies nicht mehr möglich ist, sollen sie im Verborgenen die Aufhebung ihrer Schuld erflehen – dies bedeutet, bei öffentlicher Klage und Anklage sich nicht auf die Beichte zu berufen, sondern nur auf den Gott Israels, auf unseren heiligen Vater, welcher das „..Verborgene sieht, und es vergelten wird.“ (Mt. 6, 6)
Im erneuerten Ritus der Feierlichkeit der Trauung ändert sich die Struktur des Dienstes nur im geringen Maße, damit die liturgische Ordnung entsprechend der ältesten kirchlichen Praxis durchgeführt werden kann. Auch hierbei stellt sie an sich keine Neuerung dar – sie schließt nun lediglich auch das orientalische christliche Hochzeitsverständnis ein, ohne irgendwelche westliche rituelle Tradition zu zerstören. In seiner Ausprägung bleibt dieser Dienst mit dem anglikanischen Brauch verwandt. Um diesen sakramentalen Dienst besser zu verstehen, wird zugleich auch eine Hochzeitskateche veröffentlicht.
Jenen, welche auf unserer Haupt- oder der Pastoralsite die Dienste anschauen, sei eine segensreiche Lektüre, dem Brautpaar am 5. November 2011 hingegen der volle Segen Gottes gewünscht.
felix
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