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13/05/2011 16:01

Die katholischen Tage unserer Anbetung

Bei der Segnung des Feuers denken wir an das Wesen Gottes, an Gott, der dem Mose im brennenden Dornbusch erschienen ist, der am Sinai aus dem Feuer zum Volk sprach und der am Tag der Pfingsten in Feuerzungen vom Himmel kam. Der Verfasser des Hebräerbriefes drückt dies wie folgt aus:

Darum wollen wir dankbar sein, weil wir ein unerschütterliches Reich empfangen, und wollen Gott so dienen, wie es ihm gefällt, in ehrfürchtiger Scheu; denn unser Gott ist verzehrendes Feuer. (Hebr. 12, 28-29)

oder wie es bereits im Gesetz heißt:

Denn der Herr, dein Gott, ist verzehrendes Feuer. Er ist ein eifersüchtiger Gott. (Deut. 4, 24)

Bis zum zweiten Vatikanischen Konzil war diese Unterscheidung zwischen Feuerweihe und Lichtersegen (Luzernarium) besonders in der Osternacht sichtbar. Es wurde nämlich vor der Kirche ein Feuer entzündet – aus einem Stein geschlagen – und anschließend gesegnet. Der Stein deutet hierbei auf den Eck- und Grundstein Jesus Christus, den wahren Gottessohn, auf Gott, dem Felsen auf welchem wir gegründet sind und fest stehen, damit uns die Flut und der Wind der Zeit und des Alltags nicht fortreißen. (Lk. 6, 47-49)

Von diesem Osterfeuer wurden sodann die Osterkerze, das Osterlicht entzündet und in die noch dunkle Kirche getragen. Nach dem Ruf „lumen christi“ (Licht Christi) und der Antwort des Volkes „Deo gratias“ (Dank sei Gott) wurde durch den feierlichen Gesang des Exultet und der großen Osterdanksagung das Osterlicht „geweiht“. Auch wurde von diesem Osterfeuer natürlich die Kohle für das Rauchfass genommen.

Beim Luzernarium im Morgen- und Abenddienst weihen wir das Licht in Gestalt von den sieben Leuchtern. Der siebenarmige Leuchter ist das Symbol der Katholizität, der sieben Kirchen, der sieben Geister vor dem Throne Gottes, des siebenfachen katholischen Lichtes in den sieben Engeln, - die Weihe dieses Lichtes drückt unsere katholische Verbindung mit dem Licht Christi aus. Es wird dadurch unsere Einheit im Licht bezeugt, ein Dualismus im Guten, keine Einheit von Gut und Böse, also keine sogenannte „Ganzheitlichkeit“, sondern unsere Entsprechung zum Ganzen, „gemäß dem Ganzen“, eben „katholisch“, kata – holos! Gott ist Licht und wir sind Licht! Christus sagt von sich selbst: "ego eimi to phos tou kosmou" = ich bin das Licht der Welt:

Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben. (Joh. 8, 12)

Gott hat uns aber in seiner Kirche dazu befähigt ordentlicherweise diesem Licht zu entsprechen. Sein und unser Licht treffen zusammen, sie kommunizieren in den heiligen Diensten und Ordnungen der Kirche, und Er hat uns ja auch die Verheißung gegeben:

Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. (Mt.5, 14-16)

Die Aufstellung des siebenarmigen Leuchters ist auch in den Katholisch-Apostolischen Gemeinden keine geringe Sache. Die Benützung des siebenarmigen Leuchters ist nur in den sogenannten „Mutterkirchen“ oder Kathedralkirchen erlaubt. Die vollkommene Ordnung einer Ortskirche sieht nämlich vor, daß einer solchen Mutterkirche, die vom Hauptengel geleitet wird, vier sogenannte „Horngemeinden“ untergeordnet werden, welche auch ihrerseits je ihren eigenen Engel (den sog. „Hornengel“) und das vollständige vierfache Amt haben. Auch kann es unter dem Hauptengel noch weitere Kirchen geben, die je ihren Engel (den sog. „nächstbeauftragten Engel“) mit oder ohne das viefache Amt haben, nebst weiteren ihnen angeschlossenen kleineren Filialgemeinden.

In den Horngemeinden und den Gemeinden von nächstbeauftragten Engeln mit dem vierfachen Amt dürfen die Dienste unter Beachtung aller Rubriken ganz so gefeiert werden wie in der Muttterkirche mit Ausnahme des Leuchters, welcher einzig und allein in der Mutterkirche statthaft ist.

Das siebenfache Licht des Leuchters ist also Ausdruck der Fülle des Amtes Christi (sein Licht) und der Vollkommenheit der kirchlichen Einrichtung (unser Licht) – er ist die höchste Auszeichung die eine Kirche bekommen kann. Eine solche Kirche ist ein Licht Gottes auf Erden, eine Stiftung Gottes, welche Leuchtkraft für die ganze Kirche hat und vergleichbar ist nur mit den ganz großen Patriarchats- und Erzbischofsitzen. Die hohe Würde und Bedeutung, welche mit diesem Leuchter verbunden sind, gilt es auch in unseren Reihen zu erkennen und zu ehren.

thomas