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04/04/2011 17:22

Das Zelt außerhalb des Lagers

Die Betrachtung der Lecio Divina vom 04.04.2011, vom Montag nach dem 4. Fastensonntag zeigt uns ein Bild des Zustandes der Kirche in der heutigen Zeit.

Zum einen kündet uns die götttliche Lesung vom Zelt Mose außerhalb des Lagers des Gottesvolkes, in welchem er wie ein Freund mit Gott von Angesicht zu Angesicht spricht. In diesem Bild erblicken wir Christus, welcher in dem wahren Zelt der Himmel den Vater von Angesicht zu Angesicht schaut und sein Volk als demütiger Führer in das gelobte Land, in die Vollendung führt. Als wahrhaftiger Fürsprecher tritt er dort vor Gott allezeit für uns ein.

Die Person des Mose und das Zelt, welches wegen der Halsstarrigkeit des Volkes außerhalb des Lagers aufgerichtet werden musste, stehen aber auch für das unmittelbare apostolische Amt und seine Einrichtungen. Mose sonderte sich nicht vom Lager ab, um für sich allein ins gelobte Land zu gelangen, um für sich allein das Heil zu erfahren und zu schauen. Er tat dies um des Volkes willen und zum Heil aller, die in der Wüste wanderten, dass alle das verheißene Ziel, das Land der Erbschaft erreichten. Dies ist auch ein Bild für die gegenwärtige Stunde, in welcher wir am apostolischen Altar in unserer „Unterkonfessionalität“, oder im Hinblick auf die Lesung, in unserer „Außerkonfessionalität“, unser Leben allein Gott und dem Heil seines ganzen Volkes und aller Menschen weihen.

Uns war es leider nicht vergönnt, unseren göttlichen Auftrag innerhalb irgendeiner christlichen Konfession auszuführen. Dies ist auch nicht möglich, solange die Kirche die Wahrheit dazu missbraucht sich Standbilder zu „gießen“ und nicht wieder erkennt wer die Quelle jeglichen Segens und jeder Weihe ist – nämlich Gott alleine – und sich endlich als ein einiges Gottesvolk begreift. Jegliches Tun der Kirche kann niemals aus ihr allein kommen sondern ist immer nur Zeugnis des Handelns Gottes. Er ist wirklich alles in allem.

Im Hinblick auf den Schmuck, welchen das Volk abgelegt hat, gleicht dies der Kirche, welche die gottgegebene Fülle der Geistesgaben freiwillig abgelegt hat, denn die Ausübung von den Geistesgaben der Weissagung und Krankenheilungen, Zungenreden usw. wird in der Kirche nicht nur nicht gefordert, sondern zum Teil auch verfolgt und als Scharlatanerie abgetan.

So gleicht das gegenwärtige unmittelbare apostolische Werk dem Mose in seinem Zelt, außerhalb des Lagers. Auch wir bewegen uns in den Ordnungen des göttlichen Hauses und wollen von Angesicht zu Angesicht erkennen. Im Gegenüber von Aposteln und Propheten kann sich der der göttliche Wille offenbaren. Unsere Augen halten ständig Ausschau nach der Erscheinung des HErrn, wie er dem heiligen Paulus erschienen ist; ebenso erwarten wir unsere unmittelbare Aussendung vom HErrn, um unseren Auftrag in Recht und Kraft auszuführen. Zum Zeugnis der Wiederherstellung der Einheit des Volkes und der Kirche hat der Höchste in unserer Mitte den Thronaltar errichtet an welchem die göttlichen Ämter ihrer Berufung gemäß, sowie nach paulinisch - apostolischem Zeugnis, ihren Dienst ausrichten und Gott nahen, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und Christus in seiner vollendeten Gestalt darstellen – bis zur Vollendung. Darum ist das vierfache Amt der Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer kein katholisch-apostolisches Sondergut, sondern nach biblischem Zeugnis für die Vollendung der Kirche n o t w e n d i g.

Lectio Divina:

Morgens – Ex. 32, 35 – 33,11
Abends – 1. Petr. 2, 1-10

thomas