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25/03/2011 15:26

Verderbliches und unverderbliches Manna

Im 16. Kapitel des 2. Buches Moses, dem Buch des Auszugs, begegneten uns in den vergangenen 3 Tagen unterschiedliche Betrachtungen des Mannas. Einerseits sahen wir die Eigenschaft dieser von Gott geschenkten Speise im Anschwellen bis zum doppelten Umfang. Sodann betrachteten wir gestern die persönliche Tagesration des Mannas – ein Gomer. Heute hingegen erfuhren wir den Unterschied zwischen den 2 Gomer der Einsammlung des verderblichen Mannas für den 6. und 7. Tag, und dem 1 Gomer unverderblichen Mannas.

Auch die heutige Abendlesung unterscheidet sich von den vorangehenden Lesungen. Während uns in der gestrigen Lesung das Zeugnis über Christus, über dessen Aufnahme über dem Heiligtum des Himmels im Glauben an den Verherrlichten stärkte, spricht uns heute der Einzug des Auferstandenen in das himmlische Heiligtum an. Nicht nur der Beschrieb der Einrichtung des Heiligtums, sondern auch die Anleitung des Heiligen Geistes in der Zeit soll uns für die Zeitlosigket erbauen, nämlich aus der Zeitlichkeit in die Ewigkeit.

In der deutschen Sprache verwenden wir das Wort „Ewigkeit“ im doppelten Sinn. So wird sowohl der biblische Begriff des Aeons (Weltzeit – saeculum, eigentlich altdeutsch die Ewe) mit dem Wort „ewig“ bezeichnet, als auch die zeitliche Unendlichkeit. So spricht die Abendlesung eine Zeit an, in welcher der Zugang zum Heiligtum noch nicht offen ist, wobei unser Hohenpriester das unerschaffene Heiligtum der Himmel trotz einem erbauten irdischen Heiligtum beschreitet, bis der Zugang geöffnet wird. Die Öffnung des himmlischen Heiligtums soll durch die Auferstehung der Erstlinge der Auferstehenden erfolgen, um den Morgen eines neuen Tages zu offenbaren, wo sich die prophetischen Ankündigungen der Heiligen Schrift erfüllen werden. Es wird aber ein abendloser Tag sein, wo statt Abend, die Herrlichkeit unseres himmlischen Vaters sich offenbaren wird, wo unser Haupt die Königsherrschaft abgeben, die Hochzeitsfeier abschließen und mit den Seinen in das Leben der Fülle eingehen will – jene Zeit der Herabkunft des himmlischen Jerusalems, wenn statt der Sonne das Licht Gottes leuchten und jede Altar- und Tempelordnung ob der Gegenwart des Höchsten überflüssig wird.

So sammelte man einmalig in der ersten Woche am 6. Tag eine Tagesration für einen Mann, welche im Allerheiligsten zum ewigen Zeugnis aufbewahrt werden soll – zum Zeugnis, dass dieses Manna des 6. Tages über den 7. bis zum abendlosen Tag unverderblich sei. Dieses Himmelskorn ist unsere Nahrung der Ewigkeit, es ist der HErr Jesus Christus. Wer von diesem unverderblichen Manna isst, der genießt das wahre Pas|chalamm, das Pessach des Vorübergangs (durch seinen Tod geht auch der Todesengel an uns vorüber). Dies bezeugte uns das geistliche Verständnis des Mannas in der Betrachtung der Lectio Divina gestern und vorgestern.

Heute hingegen lernen wir, dass das Manna ansonsten verderblich war. Das alltägliche Manna verdarb am folgenden Tag, lediglich das Manna vom 6. Tag hielt noch am 7. Tag. Diese letztere Gabe Gottes konnte am 7. Tag „gebacken oder gekocht“ werden, zeitlich betrachtet nur für eine Weile, da das Thoragebot bald danach eine solche Tätigkeit verbietet.

Sowohl das abgesonderte Manna, als auch das Manna des 6. Tages zur Ernährung am 7. Tag verbindet eine Unverderblichkeit. Denn das verderbliche Manna war über einen Tag hinaus unverderblich, um im Verständnis des unverderblichen, abgesonderten Mannas gedeutet zu werden. Hierin lehrt uns der Geist, dass derjenige, für welchen das unverderbliche Manna gesammelt wurde, der HErr über den Sabbat ist. Dieses unverderbliche Manna ist nach dem Zeugnis Jesu das Wort Gottes, das Himmelkorn, welches vielfältige Frucht trägt – es ist das ausgesonderte Wort der hl. Schrift, sowohl des alten, als auch des neuen Testamentes.

Das verderbliche Manna hingegen ist jene göttliche Gabe, welche in den prophetischen Äußerungen enthalten ist, gegeben für einen oder für zwei Tage, für die Zeit, wo man den Sabbat als den Ruhetag beachtet, und für die Zeit danach, die unser Meister „Nacht“ nennt, folglich zur Zeit von jenen, die den Morgen des abendlosen Ostertages als den 8. Tag, den HErrentag einhalten. Dies zeigt an, dass man weder die Prophetie der hl. Schrift, noch die prophetische Äußerungen (WdW) einfach zitieren und als Argument nehmen kann – beides soll, gar muß ausgelegt und gedeutet werden. Schlußendlich wird alles vergehen, auch jede Prophetie; nur das Göttliche soll nicht vergehen, jene Liebe, die Gott dem HErrn entspricht, der die Liebe ist.

Lectio Divina:

Morgens – Ex. 16, 19-36
Abends – Hebr. 9, 1-15

felix